19. September 2016 – ADVOCACY

HÁWAR.help IN NEW YORK

HÁWAR.help wird künftig auch in den USA aktiv werden. Deshalb sind wir zu unserer ersten Projektwoche nach New York City geflogen und haben dort mehrere Veranstaltungen durchgeführt.

Gemeinsam mit der AJC New York und dem Jacob Blaustein Institutes for Desert Research hat HÁWAR.help hier das erste mal Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm “HÁWAR – Meine Reise in den Genozid” gezeigt und über den andauernden Völkermord an den Jesiden informiert.

Unsere Vorsitzende Düzen Tekkal bedankt sich bei Deidre Berger von der AJC Berlin sehr für ihre Unterstützung, die maßgeblich zum Gelingen unserer ersten Amerika-Tour beigetragen hat.

Zu unserer Veranstaltung kamen auch Jesiden und IS-Überlebende aus Shingal, Irak: Als ich Shireen (30 Jahre alt) und die 66-jährige Shamy Dero Hasan gesehen habe, mussten wir zusammen weinen. Der IS hat dieser 7-fachen Mutter 6 Kinder genommen, alles was sie noch von ihren Kindern hat sind ihre Fotos, die sie in einer Plastiktüte mitgebracht hat und immer bei sich trägt. 6 Menschenleben, 6 Kinder die sie großgezogen hat und die noch ihr ganzes Leben vor sich hatten, fast ihre ganze Familie hat der IS ihr brutal genommen. Nie wird einem bewusster, warum wir uns dieser Aufgabe gewidmet haben und woher wir unsere Kraft wirklich schöpfen: Es sind die Schicksale dieser Frauen und Kinder.

Wie das von Shireen, die 9 Monate in IS-Gefangenschaft war und als Haus- und Sex Sklavin von Mosul nach Rakka und von IS Kämpfer zu IS Kämpfer gereicht wurde. Sie hat überlebt, aber kein Leben mehr, wer in ihre Augen sieht, erkennt das.

Shamy hat mehrere Kinder verloren, eine ihrer Töchter, die Ärztin war, hat sich, nachdem sie die Frauen aus IS-Gefangenschaft behandelt hat, das Leben genommen, zu schwer waren die Schicksale mit denen sie konfrontiert wurde.

HÁWAR.help wird alles versuchen, um diesen Menschen zu helfen und ihrem Leben wieder Sinn und eine Stimme zu geben, mit der Herstellung von Aufmerksamkeit für Ihre Schicksale, anschließenden Hilfsprojekten und
der Dokumentation des fortwährenden Völkermords.

Auch werden wir ein jesidisch-jüdisches Völkermord-Gedächtnis-Programm starten, wo wir Holocaust-Überlebende und Überlebende des Genozids an den Jesiden zusammenbringen, damit diese Verbrechen nie vergessen werden.