24. November 2021 – AFGHANISTAN

HÁWAR.HELP BEI DER PRESSEKONFERENZ VON KABUL LUFTBRÜCKE

Als Menschenrechtsorganisation, die auf der Asche des Völkermordes an den Jesiden gegründet wurde, konnten wir nicht tatenlos zusehen, wie die Menschen in Afghanistan nach dem Sturz der Regierung von den Taliban terrorisiert und entrechtet wurden. Nachdem wir unsere Spendeninitiative ins Leben riefen, fingen die Emails, Anrufe und Nachrichten auf Social Media an: Hilferufe von Menschen, die in Afghanistan feststecken, oft bis zu fünfzig am Tag. Die Hilferufe hörten nicht auf, bis heute. Nur weil nicht mehr darüber gesprochen wird, heißt es nicht, dass es den Menschen im Land gut geht. Hierüber sprach unsere Partnerships Managerin Pia Walter auf der Pressekonferenz von Kabul Luftbrücke.

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Mit uns auf dem Panel waren Vertreter von Reporter ohne Grenzen, Bildung für Kinder in Afghanistan e.V., Deutscher Anwaltsverein e.V., Terre des Hommes, Europäische Missionsgemeinschaft e.V. und eine Unternehmensinitiative um Tobias Merckle. Sie berichteten, wie sie versuchten, Menschen auf Evakuierungslisten zu bekommen, von fehlender Hilfe durch das Auswärtige Amt und dem Innenministerium, unbeantworteten Anfragen und bürokratischen Hürden. Ein Bürokratieversagen, das Menschenleben kostet. Die Kabul Luftbrücke hat es inzwischen geschafft, 800 Menschen zu evakuieren, zuletzt diesen Samstag, als 148 Menschen in Sicherheit gebracht wurden. Das zeigt: Ausreisen sind möglich. Wir sind dankbar für ihre unermüdliche Arbeit!

Wie kann es sein, dass NGOs die Arbeit der Regierung austragen müssen und Menschen rettet, denen Deutschland versprochen hatte, zu helfen? Ein Sprecher des Auswärtigen Amts verwies auf rechtsstaatliche Hürden aber versicherte, die Evakuierungen durch die Bundesregierung nehmen zurzeit an Fahrt auf. Inzwischen konnten sie 8600 Menschen in Sicherheit bringen. Das sind positive Nachrichten, wir dürfen aber jetzt nicht nachgeben. Gemeinsam müssen wir weiter öffentlich Druck ausüben, damit die Politik schneller handelt und diese fehlerhaften bürokratischen Strukturen und Prozesse nachhaltig ändert.