20. Dezember 2023 – Alles

HÁWAR.HELP GRATULIERT NARGES MOHAMMADI ZUM FRIEDENSNOBELPREIS

Die Iranerin Narges Mohammadi wurde am Sonntag, den 10. Dezember 2023 in Oslo für ihren unerbittlichen Kampf gegen Frauen-und Menschenrechtsverletzungen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Aufgrund ihrer Inhaftierung im Evin-Gefängnis wurde der Preis von ihren zwei Kindern entgegengenommen. HÁWAR.help war mit Düzen Tekkal vertreten, um an der Zeremonie teilzunehmen.

Wie bereits am 6. Oktober dieses Jahres bekanntgegeben, wurde der 51-jährigen, führenden iranischen Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi nun der Friedensnobelpreis für ihren beispiellosen Einsatz gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und den Kampf für die Förderung von Menschenrechten und Freiheit für alle in Oslo verliehen. Da Mohammadi seit Juli 2022 im Evin-Gefängnis inhaftiert ist, verlasen ihre Kinder Kiana und Ali Rahmani die Dankesrede, die Mohammadi aus dem Gefängnis schmuggelte. Ein leerer Stuhl auf der Bühne symbolisierte ihre Abwesenheit.

Narges Mohammadi kämpft seit über 20 Jahren für die Durchsetzung von Frauenrechten und widersetzt sich dem Regime weiterhin trotz 13 Verhaftungen, 31 Jahren Haft und 154 Peitschenhieben. Zuletzt trat sie im Evin-Gefängniserfolgreich in einen Hungerstreik, nachdem sie sich weigerte, sich dem Kopftuchzwang für den Transport in ein Krankenhaus zu beugen und verbesserte medizinische Haftbedingungen forderte.

HÁWAR.help war mit Gründerin Düzen Tekkal und Mariam Claren, Mitinitiatorin des Patenschaftsprogramms für politische Gefangene in Iran und Tochter der in Iran inhaftierten Aktivistin Nahid Taghavi vertreten, die die Nobelpreisverleihung vor Ort mitverfolgten. „Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Narges Mohammadi wirft ein weiteres, sehr wichtiges Licht auf die Menschenrechtssituation in diesem Land“, so Tekkal. Dabei ist dieVerleihung des Friedensnobelpreises an Narges Mohammadi ein deutliches Signal gegen Menschenrechtsverletzungen, insbesondere solche, die Frauen betreffen. Es ist höchste Zeit, endlich konkrete Maßnahmen zur Beendigung dieser Menschenrechtsverletzungen einzuleiten. Das Leid dieser unschuldigen Frauen und Aktivist:innen muss endlich ein Ende haben!

Seit dem Tod von Jina Mahsa Amini durch die Sittenpolizei wegen eines nicht ordnungsgemäß getragenen Kopftuches am 16. September 2022 steht HÁWAR.help mit vollem Einsatz unterstützend an der Seite der iranischen Freiheitsbewegung. Die Friedensnobelpreisträgerin engagierte sich zu diesem Zeitpunkt aus dem Gefängnis heraus für die Protestbewegung. Düzen Tekkal und Natalie Amiris Buch „Wir haben keine Angst! Die mutigen Frauen Irans“, inspiriert durch die Protestbewegung, widmet sich unter anderem auch der Geschichte Narges Mohammadis und ihrem aufopferungsvollen und unerschütterlichen Kampf für die Rechte von Frauen in der Islamischen Republik Iran.

„Ich werde nie aufhören für die Realisierung von Demokratie, Freiheit und Gleichheit zu streben“, so Narges Mohammadi nach der Bekanntgabe des Nobelpreises. In einem weiteren Brief im Oktober schildert Mohammadi „Im Iran sind Frauen und die Jugend die größte, radikalste und progressivste soziale Gruppe, die gegen religiösen Autoritarismus kämpft und fundamentale Veränderung mit der Zielsetzung eines dauerhaften Friedens im Iran, dem Mittleren Osten, und der ganzen Welt herbeibringen möchte“. „Wir, das iranische Volk, fordern Demokratie, Freiheit, Menschenrechte und Gleichheit, und die Islamische Republik stellt das größte Hindernis da, um diese Forderungen zu erreichen“, stellt Mohammadi fest. „Ich bin zuversichtlich, dass das Licht der Freiheit und der Gerechtigkeit hell auf das Land Iran scheinen wird“, so Mohammadi abschließend in ihrer Dankesrede.

HÁWAR.help steht dabei Narges Mohammadi und allen anderen iranischen Freiheitskämpfer:innen unermüdlich zur Seite und gratuliert ihr herzlich zu dieser ehrwürdigen Auszeichnung.