8. Juli 2021 – SCORING GIRLS*

JULIUS-HIRSCH-PREIS 2020: PREISVERLEIHUNG MIT TIEFGANG

Im September 2020 erhielten wir die frohe Nachricht, dass uns der DFB-Verband den Julius-Hirsch-Preis für unser Projekt SCORING GIRLS* verliehen hat. Nun war es soweit: Am Samstag wurden uns auf dem Platz des Wartenberger SV in Berlin-Marzahn, wo wir wöchentlich mit unseren Schützlingen trainieren, die Preistrophäe und -Urkunde überreicht von Julia Hirsch, der Ur-Enkelin des Namensgebers des Preises: Des von den Nationalsozialisten verfolgten und letztlich ermordeten jüdisch-stämmigen Fußball-Nationalspielers Julius „Juller“ Hirsch.

Der Preis ehrt jedes Jahr Personen und Institutionen, die sich für Demokratie und Menschenwürde sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung einsetzen.

Sehr bewegt und dankbar erklärte Tuğba Tekkal, Initiatorin und Spirit Leader der SCORING GIRLS*:
„Dieser Preis ist etwas ganz Besonderes – nicht nur für uns, sondern auch für diejenigen, die uns tagtäglich dabei unterstützen, diese Arbeit eben auch so umzusetzen, wie wir es möchten. Ich hätte, als ich damals 2016 damit angefangen habe, nicht für möglich gehalten dass es einmal so groß wird: Ich dachte, ich gehe ein bisschen auf dem Fußballplatz, kicke hier ein bisschen mit ein paar Mädels. Aber was daraus entstanden ist, freut mich umso mehr!“

Nicht minder bewegt: Unsere Vorsitzende Düzen Tekkal. Die gerahmte Preisurkunde in Händen haltend, bedankte sie sich bei den Mitgliedern der Jury:
„Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken: Beim DFB-Verband, bei der DFB-Stiftung, aber vor allem bei dir, liebe Julia Hirsch, dass du hier heute stehst: Als Ur-Enkelin des Namensgebers des Preises, der jüdisch-stämmiger Nationalspieler war und der aufgrund seiner Religion und seiner Ethnie unterdrückt und umgebracht worden ist. Ich glaube, dass es ein großes Erbe ist, das ihr angetreten habt. Und ich finde es ganz wichtig, sich daran zu erinnern. […] In diesem Sinne möchten wir den Preis auch tragen – auch wenn wir schon den ein oder anderen Preis und die Wertschätzung bekommen haben, ist dieser Preis für uns ein ganz besonderer. Wir möchten mit ihm das Versprechen verbinden, dass wir genau so weiter machen wie bisher!“

Auch ein paar unserer Scoring Girls* nutzten die Gelegenheit, um am Samstag an der Preisverleihung teilzunehmen. Sie interessierten sich vor allem für die Geschichte von Julius Hirsch. Als sie von seiner Verfolgungsgeschichte erfuhren, stimmte sie das sehr nachdenklich.

Eine sehr denkwürdige Preisverleihung, an die wir noch lange zurück denken werden! Wir bedanken uns von Herzen für das Vertrauen und die Wertschätzung, die die Preis-Jury unserer Arbeit damit entgegen bringt!

Die weiteren Preisträgern des Julius-Hirsch-Preises 2020: Spirit of Football Germany und der Erinnerungsort “Topf und Söhne” für das gemeinsame Integrationsprojekt , “Fairplay?! Damals, heute, auf dem Platz und im Alltag”. Ebenfalls mit einem Preis bedacht wurden die Hoffenheimer TSG Akademie und Centropa für ihr Gemeinschaftsprojekt „Zahor – Erinnere dich“, ein Kurzfilm über die Brüder Heinz (Menachem) und Manfred (Fred) Mayer, zweier Holocaust-Überlebender. Den mit uns gemeinsam Geehrten: Herzlichen Glückwunsch!