1. März 2024 – IRAN

IRAN: DEUTSCHE STAATSBÜRGERIN NAHID TAGHAVI ERNEUT INHAFTIERT!

Die 69-jährige wurde am 28. Februar gezwungen, wieder ins Evin-Gefängnis in Teheran zurückzukehren. Gerade einmal 50 Tage ließ die Islamische Republik Iran der Kölnerin Nahid Taghavi Luft zum Atmen! Wurde ihr noch am 9. Januar ein Hafturlaub gewährt, wird dieser nun kassiert.

Damit wurden Hoffnungen zerschlagen, dass der Freigang für Nahid Taghavi ein erster Schritt in Richtung Freiheit war. Dabei agiert das Regime in Iran von einem Standpunkt der Schwäche aus: Die monatelangen landesweiten Proteste für „Frau – Leben – Freiheit“ haben es empfindlich geschwächt und die Hegemonie der klerikalen Diktatur offen heraus gefordert.

Teheran ringt um seine Legitimität: Am 1. März stehen Wahlen an. Die Machthaber fürchten eine historisch schlechte Wahlbeteiligung. Zuvor versucht man offenbar, noch einmal Stärke zu demonstrieren.

Dies geschah in jüngster Zeit durch Bombardements auf Syrien, auf kurdische Gebiete in Irak, sowie auf belutschische Ortschaften in Pakistan im Januar, bei denen eine zweistellige Zahl an Zivilist:innen getötet wurden. Auch innenpolitisch demonstriert man weiterhin Härte: Ende Januar wurden die vier politischen Inhaftierten die vier kurdischen politischen Gefangenen Mohsen Mazloum, Pejman Fatehi, Vafa Azarbar und Mohammad Faramarzi hingerichtet. Und es steht zu befürchten, dass die Hinrichtungen in Iran weiter gehen werden, um Exempel zu statuieren. Allein im Jahr 2023 wurden mehr als 830 Menschen hingerichtet. Die höchste Anzahl an Hinrichtungen in einem einzelnen Jahr seit 8 Jahren.

HÁWAR.help fordert: Freiheit für alle politischen Gefangenen in Iran! Mit unserer Menschenrechtsorganisation setzen wir uns für politisch Inhaftierte in Iran ein und wirken auf eine Amnestie für sie hin – unter anderem mit dem Patenschaftsprogramm, das PolitikerInnen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene sowie Personen des öffentlichen Lebens für sie übernehmen. 

Weitere Infos zu unserem Programm und wie man eine Patenschaft übernehmen kann, hier.

Wir bedanken uns bei allen, die bereits eine politische Patenschaft übernommen haben! Wir wären Ihnen darüber hinaus sehr dankbar, wenn Sie auf ihren Social-Media-Kanälen über die politisch Inhaftierten in Iran berichten und ihre Geschichten teilen, denn Öffentlichkeit hilft!