Jedes Jahr am 8. März werden anlässlich des Internationalen Frauentags die Kämpfe von Frauen für mehr Rechte und gegen Diskriminierung, Benachteiligung und Unterdrückung sichtbar. Als Zeichen der Solidarität mit den mutigen Frauen in Iran und weltweit, initiieren HÁWAR.help mit der Unterstützung von seiSTARK e.V. eine deutschlandweite Out Of Home Kampagne: Die bundesweite Kampagne unter dem Motto „Woman, Life, Freedom” – „Jin, Jiyan, Azadî” (Kurdisch), „Zan, Zendegi, Azadi” (Persisch) oder deutsch „Frau, Leben, Freiheit” ist ein weiterer, sichtbarer „Schallverstärker” für die Proteste in Iran und Menschen- und Frauenrechte weltweit.
Mit Euren Spenden unterstützt ihr die Arbeit von HÁWAR.help und unsere Projekte, wie z. B. unser HÁWAR.help-Patenschaftsprogramm: Unser Patenschaftsprogramm vermittelt politische Patenschaften für Iraner:innen, Aseris, Belutsch:innen, Kurd:innen und weitere, denen in Iran aus politischen Gründen die Hinrichtung droht oder die das Regime für sehr lange Zeit wegsperren möchte. Die Patenschaften können Abgeordnete auf Bundes- oder Landesebene in Deutschland übernehmen. Bisher haben wir bereits mehr etwa 400 Patenschaften an politische Amtsträger:innen vermittelt werden.
Im Mittelpunkt unserer Kampagne steht der Freiheitsspruch der von Frauen geführten Menschenrechtsbewegung „Woman, Life, Freedom” – „Jin, Jiyan, Azadî” (Kurdisch), „Zan, Zendegi, Azadi” (Persisch) oder deutsch „Frau, Leben, Freiheit”. Er fasst zusammen, was die Menschen in Iran einfordern und wofür sie täglich mit dem Leben bedroht werden, auch durch richterliche Todesurteile: Für das Recht, Rechte zu haben.
Hintergrund der Kampagne sind die massiven Proteste insbesondere der Frauen im Iran, die durch die Ermordung von Jina „Mahsa” Amini am 16. September 2022 ausgelöst wurden. 158 Tage sind seitdem vergangen und aus vereinzelten Protesten ist eine revolutionäre Bewegung geworden, die ein Ende der Islamischen Republik Iran fordert. Die Machthaber versuchen diese Revolution zu brechen: Nachweislich werden Menschen eingesperrt und auf offener Straße vom Regime ermordet. In den vergangenen Monaten wurden in Iran mehr als 19.000 Personen inhaftiert, die sich an den revolutionären Protesten beteiligt haben. Andere wiederum sind seit vielen Jahren schon inhaftiert und werden unter Missachtung jeglicher rechtsstaatlicher Standards festgehalten – aus politischen Gründen.
Darunter sind auch Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft wie Nahid Taghavi, die seit Oktober 2020 unschuldig im Evin Gefängnis inhaftiert ist. Oder Jamshid Sharmahd, ebenfalls seit 2020 inhaftiert, und in diesem Jahr zum Tode verurteilt.
Sogar mit Giftgas wird gegen die Protestbewegung vorgegangen: Seit November sind 900 Fälle von Vergiftungen an Schulmädchen dokumentiert worden. 5 Mädchen starben bereits. Eltern haben Angst, ihre Töchter zur Schule zu schicken. An den revolutionären Protesten für „Jin, Jiyan, Azadî” hatten sich landesweit zahlreiche Schülerinnen beteiligt. Es wird vermutet, dass sich das Regime auf diese Weise an ihnen rächt und weitere Proteste mit den Vergiftungen unterbinden will.
Alle politischen Gefangenen, alle Frauen, alle Kinder, alle Männer, die für ihre Freiheit kämpfen, verdienen unsere Unterstützung!
HÁWAR.help e.V. ist eine 2015 ins Leben gerufene Menschenrechtsorganisation, die auf der Asche des Völkermords an den Jesiden gegründet wurde und heute Entwicklungs-, Bildungs-, und Aufklärungsprogramme in Irak, Afghanistan und Deutschland umsetzt. Darüber hinaus leisten wir Advocacy vor Ort und digital – unter anderem zur Revolution in Iran. Wir stehen für das Bestreben, eine Welt zu schaffen, in der sich jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, oder Glaubensrichtung selbstbestimmt und in Sicherheit entfalten kann. Eine Welt, in der die Menschenrechte als höchstes Gut geachtet werden und Frauen und Kinder keine Angst haben müssen, Chancen zu ergreifen und groß zu denken. Eine Welt, in der Bildungsinitiativen und offene Gesellschaften insbesondere die Menschen unterstützen, die vom Leben gezeichnet sind und trotzdem den Mut aufbringen, weiterzumachen.
Seit Anfang 2022 setzt sich der gemeinnützige Verein seiSTARK e.V. für die Belange von Frauen in Not ein. Im Mittelpunkt der Vereinsarbeit steht dabei das Empowerment von Frauen, die ihre Lebenssituation verändern möchten. Ihnen bietet seiSTARK Begleitung und Unterstützung durch ehrenamtliches Mentoring. Auch die weiteren Angebote des Vereins stärken die Frauen individuell in ihrer Persönlichkeit und fördern sie in den Bereichen Bildung, Arbeitsmarkt, Integration und Teilhabe. Im vergangenen Jahr machte der Verein insbesondere durch zahlreiche Projekte für Frauen und Kinder aus der Ukraine auf sich aufmerksam und initiierte im Oktober 2022 eine bundesweite Kampagne zur Solidarität mit den protestierenden Frauen im Iran. Doch völlig unabhängig von Herkunft, Religion oder sozialer Schicht: die Mission von seiSTARK ist es, dass JEDE Frau ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen kann.
HÁWAR.help hat die feministische Revolution in Iran von Beginn an begleitet, unterstützt und versteht sich als Sprachrohr der Freiheitsbewegung für die Menschen- und Frauenrechte in Iran. Genau für diese Rechte treten wir international ein und verurteilen die schrecklichen Vorgehensweisen des iranischen Regimes, das diese Rechte jeden Tag verletzt und missachtet. Unsere Arbeit zur Unterstützung der Menschen in Iran hat vier Schwerpunkte: Wir formulieren politische Forderungen zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten, berichten über die aktuellen Entwicklungen und Hintergründe in dem Land, organisieren Kampagnen und Demonstrationen und wir betreuen das Patenschaftsprogramm für von der Hinrichtung bedrohte und mit langjährigen Haftstrafen belegte politische Häftlinge in Iran.