13. Januar 2025 – BILDUNG

JUNGE JESIDISCHE STIMMEN IN DEUTSCHLAND – YAZIDI VOICES: 10 JAHRE NACH DEM GENOZID 

Am 3. August 2014marschierte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in die nordirakische Region Shingal, das Hauptsiedlungsgebiet der Jesiden, ein.Mindestens3.100 Jesiden wurdenbrutal ermordet.Gegen Mädchen und Frauen begingen die Terrormilizen systematische Vergewaltigungen und Tausende wurden entführt und versklavt. Kinder und Jugendliche wurden zwangsrekrutiert und als Soldaten eingesetzt. Männer, die die Zwangskonversion zum Islam ablehnten, wurden hingerichtet.   

10 Jahre später beleuchtete die multimediale Wanderausstellung YAZIDI VOICES die Erfahrungen und Perspektiven von sechs jungen Jesid:innen und machte deren Lebensrealitäten für junge Menschen in Berlin sichtbar. 

Die spezifisch für ein junges Publikum entwickelte Wanderausstellung setzte sich aus den Fotoportraits sechs jesidischer Protagonist:innen und den Aufnahmen von Interviews zusammen, in denen sie über ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Genozid an ihrer Glaubensgemeinschaft sowie über ihr Leben in Deutschland berichten. 

Durch den Besuch der Ausstellung lernten Jugendliche an fünf schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen in Berlin die berührenden Geschichten von Farhad, Nalin, Duleem, Fairoz, Samar und Sahar kennen, erlangten Wissen über das Schicksal der Jesiden und die Geschichte ihrer Verfolgung, und wurden zur Reflexion über die extremen Folgen von Anfeindungen und Dehumanisierung angeregt. 

Nalin bei einer Fragerunde in der Friedensburg-Oberschule in Berlin.

Die YAZIDI VOICES Ausstellung im Andreas-Gymnasium Berlin.

Im Rahmen von Fragerunden hatten die Projektteilnehmenden die Möglichkeit, ihre Eindrücke und Gefühle preiszugeben und mit den Protagonist:innen in den Austausch zu kommen. Sie erfuhren, was es bedeutet, als Jesid:innen in Deutschland zu leben, und wurden bestärkt, anti-jesidischem Rassismus und Desinformation in den Sozialen Medien sowie in ihrem Lebensumfeld entgegenzutreten.  

Zur Verfügung gestellte Begleitmaterialien ermöglichten es Lehrkräften, die historischen und geopolitischen Hintergründe des Genozids sowie die aktuelle Lage der Jesiden im Nordirak im Unterricht zu thematisieren. 

Eine Projektbegleitende Social Media Kampagne auf den Kanälen von ImpACT und HÁWAR.help machte die Geschichten der Protagonist:innen auf Instagram, Tik Tok und Youtube sicht- und teilbar. 

Yazidi Voices: 10 Jahre nach dem Genozid  wird von der Stiftung Nord Süd Brücken gefördert.

 

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