SPACES TO GROW IRAK

Kindern, die in Geflüchtetenlagern aufwachsen, fehlt es oft an Bildungs- und Freizeitangeboten sowie an ruhigen Orten zum Lernen. Im Sharya-Camp für Binnenvertriebene (IDPs) in der Region Kurdistan in Irak sind mehr als 3.000 durch Trauma belastete Kinder und Jugendliche von eingeschränkten Bildungsmöglichkeiten und dem Mangel an sicheren, anregenden Lernumgebungen außerhalb des Klassenzimmers betroffen. Dies beeinträchtigt ihre schulische Entwicklung und bietet ihnen nur begrenzte Gelegenheiten, ihre Kreativität auszuleben und wichtige Lebenskompetenzen aufzubauen, was ihre Vulnerabilität weiter erhöht.

Unser Projekt SPACES TO GROW knüpft an unsere Arbeit mit Campbewohner:innen in Sharya seit 2022 an und stärkt das psychische Wohlbefinden sowie den Zugang zu Bildung von Kindern, die von Flucht betroffen sind. Durch die Schaffung sicherer, inklusiver und innovativer Lernräume fördern wir ihre Kreativität und Resilienz und ermöglichen ihnen, ihre Interessen zu erweitern und neue Perspektiven zu entwickeln.

Digitales Labor

Im Rahmen des Projekts wird ein ungenutzter Container in der Nähe der Campschule in ein digitales Labor für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren umgewandelt. In wöchentlichen Workshops zu digitaler Kompetenz, Grundkenntnissen der Programmierung und kreativer Technologie erwerben die Teilnehmenden wichtige Computerfertigkeiten und lernen moderne Technologien kennen. Eine geschulte Fachkraft begleitet die Schüler:innen durch ihre eigenen Coding-Projekte. Dies stärkt ihr Selbstvertrauen, fördert ihre Problemlösungsfähigkeiten und eröffnet ihnen neue Bildungswege in technologischen oder ingenieurwissenschaftlichen Bereichen, die ihnen sonst nicht zugänglich wären.

Gemeinschaftsgarten & Bildungsangebote im Freien

Ein weiterer Bestandteil von SPACES TO GROW ist die Umgestaltung einer ungenutzten Außenfläche in einen Gemeinschaftsgarten und Spielplatz mit Grünflächen, Hochbeeten, schattigen Sitzbereichen sowie Bereichen zum spielen. Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 17 Jahren nehmen an Umweltbildungsangeboten, Gartenaktivitäten sowie Workshops zu Recycling und kreativem Wiederverwenden teil. Diese Aktivitäten fördern Teamarbeit, Nachhaltigkeit und das psychische Wohlbefinden. Außerhalb dieser Aktivitäten dient der Garten als Erholungs- und Begegnungsraum – ein Ort, um Freundinnen und Freunde zu treffen, zu lesen oder einfach die Natur zu genießen.

Gemeinsam bieten das Digital Lab und der Gemeinschaftsgarten weit mehr als außerschulische Aktivitäten: Sie schaffen geschützte Räume, in denen Kinder lernen, wachsen, traumatische Erfahrungen verarbeiten und sich eine bessere Zukunft vorstellen können. Durch die Wiederbelebung ungenutzter Flächen im Camp verbessert das Projekt die täglichen Lebensbedingungen und stärkt die langfristige Resilienz der Gemeinschaft in Sharya.

Die hier abgebildeten Fotos stammen aus anderen HÁWAR.help Projekten in Irak und werden in Kürze aktualisiert.

PARTNER:INNEN

Mit finanzieller Unterstützung des Landtags und des Staatsministeriums Baden-Württemberg über die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg.

Der Herausgeber ist für den Inhalt allein verantwortlich.