DEUTSCHER STAATSBÜRGER JAMSHID SHARMAHD IN IRAN HINGERICHTET

Der deutsche Staatsbürger Jamshid Sharmahd, der in Iran in Geiselhaft festgehalten wurde, wurde laut dem Sprecher der Justiz der Islamischen Republik gestern hingerichtet.

Jamshid setzte sich jahrelang für Menschenrechte und politisch Verfolgte in Iran ein. Als er im Rahmen einer Geschäftsreise 2020 einen Zwischenstopp in Dubai einlegte, wurde er nach Iran entführt. Er wurde an einem unbekannten Ort festgehalten, wo er misshandelt und gefoltert wurde. Jamshid wurde im Juli 2022 in einem unfairen Scheinprozess wegen „Korruption auf Erden” angeklagt und ohne rechtlichen Beistand zum Tode verurteilt.

Jamshids Tochter, Gazelle Sharmahd, kämpfte unermüdlich für die Freilassung ihres Vaters. Mit HÁWAR.help reiste sie im März 2023 nach Deutschland, um persönlich mit politischen Entscheidungsträger:innen zu sprechen.

Im April letzten Jahres bestätigte der Oberste Gerichtshof in Iran Jamshids Todesurteil. Gestern wurde er im frühen Morgengrauen hingerichtet.

Jamshid befand sich vier Jahre lang unschuldig an einem unbekannten Ort in Geiselhaft. Obwohl er unter Parkinson litt, wurde ihm medizinische Hilfe verwehrt. Er hat 20 kg sowie all seine Zähne verloren. Zur Außenwelt hatte er nahezu keinen Kontakt. Erst durch einen der seltenen Telefonate mit seiner Tochter Gazelle, hatte er überhaupt von seinem Todesurteil erfahren.

Die Islamische Republik duldet keine Kritik und geht brutal gegen ihre Gegner:innen vor.  Wir fordern die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen Irans und die strafrechtliche Verfolgung der Täter, die für den Tod von Jamshid Sharmahd verantwortlich sind. Außerdem muss die Bundesregierung alles in ihrer Machstehende tun, um die deutsche Staatsbürgerin Nahid Taghavi, dich sich weiterhin in Geiselhaft in Iran befindet, zurück nach Deutschland zu holen!

Wir gedenken Jamshid Sharmahd und sind in Gedanken ganz besonders bei seiner Tochter Gazelle, seiner Familie und Freunden, denen unser Beileid gilt.