27. Februar 2025 – AFGHANISTAN
Die anhaltende Unterdrückung von Frauen und Mädchen in Afghanistan durch die Taliban erfordert dringend verstärkte Unterstützung für die Zivilgesellschaft vor Ort. Mit unseren BACK TO LIFE-Schutzhäusern, die wir in Zusammenarbeit mit einer afghanischen Partnerorganisation in Kabul betreiben, bieten wir Mädchen, Frauen und ihren Kindern einen sicheren Zufluchtsort vor sexualisierter Gewalt und Zwangsverheiratung.
In den drei Einrichtungen erhalten die Frauen und ihre Kinder umfassende Unterstützung, darunter Verpflegung, Gesundheitsversorgung, Berufsausbildung sowie Sport- und kreative Freizeitangebote wie Nähen und Schneidern. Darüber hinaus bekommen die Frauen, die aus verschiedenen Provinzen Afghanistans stammen, rechtliche Unterstützung und Beratung.
Im Jahr 2024 konnten wir einiges erreichen: Wir sicherten 94 medizinische Behandlungen, ermöglichten 160 Frauen die Teilnahme an Workshops zu mentaler Gesundheit und Selbstfürsorge und boten 188 Frauen psychotherapeutische Sitzungen an. Im Bereich der Rechtsberatung wurden 84 Fälle bearbeitet. Diese umfassten rechtliche Unterstützung bei Gericht, insbesondere in den Bereichen Familienrecht, Rechte innerhalb der Ehe sowie Fälle von „häuslicher Flucht”, „moralischer Korruption”, Scheidung, uneheliche Beziehungen und falsche Anschuldigungen. Diese konnten durch Interventionen und Vermittlungen durch zuständige Behörden und Gerichte erfolgreich gelöst werden.
Trotz der erzielten Fortschritte sehen wir uns weiterhin mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert. Eine der größten Schwierigkeiten besteht darin, unter der Taliban-Herrschaft die Notwendigkeit und Dringlichkeit solcher Zentren zu verdeutlichen. Die Umsetzung von Projekten, die sich auf die Unterstützung von Frauen konzentrieren, steht im Gegensatz zu der menschen- und frauenrechtsverletzenden Haltung der Taliban. In diesem Kontext wird es zunehmend schwieriger, die erforderliche Unterstützung zu gewährleisten und die Rechte von Frauen zu schützen.
Umso mehr ist es von Bedeutung, dass wir unsere Arbeit erfolgreich fortsetzen können. Vielen Dank an das Auswärtige Amt für die Unterstützung unserer Arbeit in und um Afghanistan.
Aus Sicherheitsgründen haben wir die Gesichter der Projektteilnehmerinnen unkenntlich gemacht.