11. März 2025 – YAZIDI COMMUNITY ARCHIVE
„Das Yazidi Community Archive ist ein Hoffnungsschimmer. Wir bauen nur die Infrastruktur auf. Diejenigen, die es zum Leben erwecken, sind die Jesiden selbst. Die Menschen aus Shingal. Die Überlebenden. Und endlich kann die Welt sehen, wer sie sind und was ihr Erbe ist. Ein Erbe, das bis in die Antike zurückreicht. Ein Erbe, das so reich ist und so hell leuchtet, dass nicht einmal Daesh oder irgendjemand, der vor ihnen kam, es auslöschen konnte.“ – Düzen Tekkal, Gründerin von HÁWAR.help.
HÁWAR.help hatte die Ehre, Mitglieder:innen der jesidischen Gemeinschaft, religiöse Vertreter:innen und Repräsentanten der deutschen Regierung sowie der kurdischen Regionalregierung und andere ausgewählte Gäste zu unserer zweiten Ausstellung des Yazidi Community Archives einzuladen, die dieses Mal in der Zitadelle von Erbil in der Region Kurdistan in Irak stattfand. Nach der Eröffnung durch Vertreter:innen von HÁWAR.help hielten der deutsche Generalkonsul in Erbil Albrecht von Wittke, Düzen Tekkal und Hussein Koro Ibrahim, Leiter des Büros für die Rettung der jesidischen Opfer in der Präsidentschaft der Region Kurdistan, Reden. Die Eröffnung wurde begleitet von einer Dengbêj- und Tambur-Aufführung (traditionelle jesidische Volksmusik) von Darwesh Faqir Mirza und Salman Faqir Mirza, deren Lebensgeschichten ebenfalls in das Archiv aufgenommen wurden, gefolgt von einem Rundgang durch die Ausstellung.
Die Atmosphäre war wahrhaftig bewegend: Die Zitadelle von Erbil, ein geschichtsträchtiger Ort, bot den perfekten Rahmen für eine Ausstellung zum Thema kulturelles Erbe, Resilienz und Identität. Zu den Gästen gehörten Vertreter:innen des amerikanischen und des chinesischen Konsulats, die Künstlerin und Aktivistin Dashni Morad sowie Vertreter:innen anderer in der Region tätiger NGOs. Vier große Fernsehsender nahmen an der Eröffnung teil und berichteten auf ihren Kanälen über die Ausstellung.
Die Ausstellung war auf verschiedene Räume verteilt, die jeweils thematische Cluster präsentierten. Neben professionellen Fotografien, die von Archivar:innen aufgenommen wurden, stammen viele der ausgestellten Fotos von unseren Teilnehmer:innen aus den Camps für Binnenvertriebene, die im Rahmen des Projekts an einer Reihe von Fotoworkshops teilnahmen. Die Ausstellung gab der jesidischen Gemeinschaft somit die Möglichkeit, an einer kulturellen Produktion teilzunehmen, die nicht nur über sie, sondern auch mit ihnen zusammen kreiert wurde. Das Material zeigt verschiedene Facetten ihres Alltags, hebt Konstanten und Veränderungen hervor und öffnet den Raum für Gespräche über das, was nicht mehr ist, das, was nicht verloren gehen darf und das, was noch kommen wird. Die Besucher:innen brachten ihre Dankbarkeit zum Ausdruck und betonten, wie bedeutsam es sei, dass die jesidische Kultur und Geschichte für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Viele betonten, dass der Fokus auf die Stärke der Gemeinschaft, ihrer Widerstandsfähigkeit und ihrer Hoffnung diese Ausstellung für sie so besonders und persönlich machte. Sie sahen darin eine wichtige Kultur- und Bildungsinitiative – etwas, das im Irak noch nie auf diese Weise präsentiert worden war.
Vielen Dank an das Auswärtige Amt für die Unterstützung des Yazidi Community Archive und elbarlament für die gemeinsame Umsetzung des Projekts! Wir danken auch Hussein Koro Ibrahim, Leiter des Büros für die Rettung der jesidischen Opfer in der Präsidentschaft der Region Kurdistan, und dem deutschen Generalkonsul in Erbil Albrecht von Wittke für ihre Reden sowie der Verwaltung der Zitadelle von Erbil dafür, dass wir die Ausstellung dort abhalten durften. Zu den Gästen gehörten Vertreter:innen der Präsidentschaft der Region Kurdistan, Vertreter:innen des Direktorats für Koexistenz, Vertreter:innen des Ministeriums für Stiftungen und Religion in der Region Kurdistan, Vertreter:innen verschiedener Konsulate in Erbil und Vertreter:innen aller Religionen in der Region Kurdistan. Wir danken Ihnen allen für Ihr Kommen! Und vielen Dank an alle Teilnehmer:innen des Yazidi Community Archives, die an dem Projekt teilgenommen und uns ihre Lebensgeschichten anvertraut haben!
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